Engel für Schwerkranke und Sterbende

Chinnapa Reddy Allam Dr. Charlotte Metzdorf Jürgen Zeller Elisabeth Bieber Dieter Steger Ingrid Gerstner Theresia Heim Sylvia Schwarm DSC 0136„Wenn es soweit sein wird mit mir, brauche ich den Engel in dir.“ So hat der evange-lische Theologe Friedrich Karl Barth den Wunsch von Schwerkranken und Sterbenden nach Hilfe und Begleitung beschrieben. Den 31 Hospizbegleiterinnen und Hospizbegleitern, die sich ehrenamtlich beim Hospiz-Verein Hilpoltstein-Roth e.V. engagieren, ist es ein großes Anliegen, diesen Wunsch zu erfüllen. Bei einem Gottesdienst in der katholischen Kirche Roth, der von Kaplan Chinnapa Reddy Allam und Diakon Jürgen Zeller gehalten wurde, stell-ten Hospizkoordinator Dieter Steger und die Hospizbegleiterinnen Elisabeth Bieber und In-grid Gerstner die Arbeit des Vereins vor. Anlass war der Welthospiztag am 20. Oktober.
Gegründet worden war der Hospizverein vor über 20 Jahren in Hilpoltstein, heute begleiten 31 Ehrenamtliche schwerkranke und sterbende Menschen im gesamten Landkreis Roth. Sie besuchen die Patienten

zuhause, in den meisten Altenheimen des Landkreises, in den Ein-richtungen des Auhofs und der Regens-Wagner-Stiftung in Zell und nicht zuletzt in der Kreis-klinik Roth und der dortigen Palliativstation für schwer und unheilbar Kranke. Voraussetzung für diesen Dienst sind Einfühlungsvermögen und psychische Stabilität sowie die Teilnahme am Hospizbegleiter-Kurs, der in 75 Theorie- und 20 Praxisstunden u.a. diese Themen um-fasst: rechtliche Grundlagen, Gesprächsführung, Psychologie, Spiritualität, Trauerbewälti-gung und Begleitung von Angehörigen.
Beim Gottesdienst wurde deutlich, dass es meist nicht viel braucht, um den Menschen bei-zustehen, die oft Angst haben, unruhig sind, mit Geschehnissen ihres Lebens hadern und sich auf den Abschied von ihren Angehörigen vorbereiten müssen. Still im Raum bleiben, die Hand halten, trockene Lippen befeuchten, etwas vorlesen, mit den Patienten beten, sich über Stationen des Lebens austauschen – all dies kann dazu beitragen, dass die Menschen ruhiger werden und in Frieden loslassen können. Zudem gelte es sich auf die unterschiedli-chen Bedürfnisse der Menschen einzustellen: Einige sind nicht gläubig, andere schöpfen dagegen Kraft aus dem Glauben und dem gemeinsamen Gebet; einige wollen gegen ihre Krankheit bis zum Ende kämpfen, andere ergeben sich in ihren nahenden Tod und wollen noch eine erfüllende letzte Zeit ohne weitere Behandlungen verbringen. Ingrid Gerstner und Elisabeth Bieber berichteten auch von schweren Situationen, etwa wenn es sich bei den Pa-tienten um junge Menschen oder um Bekannte handelt. Hier gebe der Austausch der Ehren-amtlichen untereinander Kraft, um belastende Begebenheiten zu bewältigen. Dennoch sei der Dienst überaus erfüllend und man bekomme persönlich sehr viel zurück, so die Aktiven übereinstimmend. Die große Dankbarkeit der betreuten Menschen und von deren Angehöri-gen motiviere immer wieder dazu, diesen Dienst zu leisten.
Hospizkoordinator Dieter Steger steht Patienten, Angehörigen und Personen, die sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit interessieren, gerne für Fragen zur Verfügung:
Hospiz-Verein Hilpoltstein-Roth e.V., Norisstraße 28, Roth
Tel. 09171 15 45, Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
www.hospizverein.org