Messstipendien


Einer langen Tradition gemäß bitten Gläubige um die Feier von Heiligen Messen in ihren Anliegen. Besonders nehmen wir dabei unsere lieben Verstorbenen in das Gebet und Opfer hinein. Jedesmal, wenn die Heilige Messe gefeiert wird, vollzieht sich an uns neu das Werk der Erlösung, d. h. fließen uns die Gnaden des Kreuzesopfers Jesu neu zu. In diesen Gnadenstrom stellen wir unsere Verstorbenen und andere Anliegen.

Ein solches Werk der göttlichen Gnade ist natürlich nicht bezahlbar. Wenn die Gläubigen dennoch ein „Messstipendium“ geben, dann unterstützen sie damit die Aufgaben ihrer Pfarrei, in vielen ärmeren Ländern auch den Lebensunterhalt der Priester. In Deutschland beträgt das Messstipendium in der Regel 5,- €, bei Heiligen Messen mit Orgel wird noch eigens um einen Organistenanteil gebeten. Selbstverständlich kann die freiwillige Spende des Gläubigen nach unten abweichen, wenn jemand wenig Geld hat, oder nach oben, wenn jemand bewusst seine Pfarrei unterstützen möchte. In unserem Land verbleiben die Messstipendien vollständig bei den Kirchenstiftungen und werden ausschließlich innerhalb der Pfarreien verwendet. Wir Priester in Deutschland haben ein festes Gehalt und brauchen keine Gelder aus den Messstipendien.

Für mich ist es immer eine besondere Freude, wenn ich bei der Heiligen Messe auch Anliegen wie „für mein Enkelkind“ oder „um Genesung eines lieben Menschen“ vorlesen darf. So möchte ich Sie, liebe Gemeinde, ermutigen, neben Ihren lieben Verstorbenen auch andere Bitten und Anliegen in die Heiligen Messe, die Sie lesen lassen, mit hineinzunehmen.

Pfarrer Christian Löhr.