Orgelmeditation für Augen, Ohren und Seele
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- Veröffentlicht: Montag, 24. März 2014 19:58
- Geschrieben von lö
Auf vielen Wegen begegnen wir Kreuzen, aber nicht nur als Holzbalken mit dem sterbenden Jesus, sondern auch als Siegeszeichen, als Endziel des irdischen Lebens, als Symbol für Ostern mit dem Auferstandenen als Krönung. Davon handelte die Orgelmeditation "Kreuze und Wege" am 23.3.2014 in der kath. Kirche in Roth, die viele Zuhörer in die Kirche zog.
Die Einheit der Gedanken von Hermann Lahm und der ausgesuchten Lieder, die Pfarrer Dr. Christian Löhr vortrug, das Orgelspiel des Wendelsteiner Hobby-Organisten und die vielen ausdruckstarken Bilder von Kreuzen und Wegen aus der näheren Umgebung, durchzogen die ruhige Stunde. Tief gehende Texte regten zu eigenem Nachdenken an. Die Lieder aus dem Gotteslob über Wege zeigten durch die
Strophenauswahl ungewohnte Aussagen. Sie wurden von Hermann Lahm in unterschiedlich registrierten und vielfältig improvisierten Vorspielen vorgestellt und dann von Pfarrer Löhr ganz im Dienste des Textes gesprochen oder gesungen. Einige Lieder wurden auf der klangreichen Winterhalter-Orgel nur gespielt. Zum Ende der Meditation überwogen die Literaturstücke, die Lahm passend ausgesucht hatte. Die registrale Vielfalt der Orgel wusste er erlebnisreich einzusetzen. So war die Orgel, je nach vorgetragenen Gedanken, Trösterin in der Trauer, Verzagende unter Schmerzen, strahlend Hoffende im Glauben und Jubelnde in der Auferstehungsfreude. Die meditativen Fotos, die an die Kirchenwand projiziert wurden, zeigten Kreuz und Wege in verschiedensten Variationen, waren aber nicht Selbstzweck, sondern ergänzten optisch die Einheit von Gedanken, Orgelspiel und Gesang. Nicht den büßenden, sondern den hoffnungsvoll vergebenden Eindruck nahmen die Besucher der stillen Stunde aus der Kirche mit nach Hause.